Was sind die ÉpStan?

Die „Épreuves Standardisées“ (ÉpStan) dienen als Instrumente des Bildungsmonitorings in Luxemburg und setzen sich zusammen aus schriftlichen, teilweise computer-gestützten Tests und Fragebögen, die Kompetenzen in schulischen Schlüsselbereichen bzw. zentrale Aspekte der Unterrichtsqualität, des Schul- und Klassenklimas und der Lernmotivation standardisiert erfassen. Genauer gesagt, überprüfen die ÉpStan jährlich zu Anfang jedes neuen Lernzyklus der obligatorischen Schullaufzeit, also auf den Klassenstufen 1, 3, 5, 7 und 9 (Zyklus 2.1, 3.1, 4.1 sowie 7e und 5e der ESC/ESG), für alle Schülerinnen und Schüler der entsprechenden Klassenstufen, ob die Bildungsziele des vorherigen Lernzyklus erreicht werden konnten. Um faire Leistungsvergleiche zu garantieren, berücksichtigen die ÉpStan systematisch die sozioökonomische und soziokulturelle Herkunft der Schülerinnen und Schüler, also Merkmale, die durchschnittlich erwiesenermaßen einen hohen Einfluss auf den Bildungserfolg haben. Auf dieser Datengrundlage liefern die ÉpStan aussagekräftige Informationen, die maßgeblich zur empirischen Bildungssteuerung und -forschung beitragen und anhand derer die Leistungsfähigkeit, Gerechtigkeit und langfristige Entwicklung des luxemburgischen Schulsystems objektiv beurteilt werden kann.

Interessiert an den ÉpStan Ergebnissen?

Wieso machen wir die ÉpStan?

Mit den PISA-Erhebungen entwickelte sich in Luxemburg ein Umdenken hin zu einer systematischen Qualitätsentwicklung und -sicherung im Schulwesen. Nationale Bildungsstandards wurden ausformuliert und stellten mit ihrer gesetzlichen Verankerung im Jahr 2009 die Weichen für eine ergebnisorientierte Steuerung des Schulwesens, bei der das Erreichen dieser Standards im Mittelpunkt des Interesses steht. Mit dem Ziel, eine Qualitätskultur durch systematische Überprüfung der gesetzten Bildungsziele zu sichern, hat Luxemburg mit den „Épreuves Standardisées“ (ÉpStan) ein nationales Bildungsmonitoring-Programm aufgebaut. Mit der Gründung des Luxembourg Centre for Educational Testing (LUCET) wurden die ÉpStan 2014 als struktureller Auftrag der Regierung in die Universität Luxemburg integriert.

Ein besonderes Merkmal des nationalen Monitorings liegt darin, dass die Rückmeldung der ÉpStan-Ergebnisse nicht nur auf Systemebene, sondern auch auf allen Unterebenen (Schule, Klasse, Schülerin/Schüler) erfolgt und somit mitunter auch zur Schulentwicklung, zur Stärkung der diagnostischen Kompetenz von Lehrkräften und zur individuellen Bestimmung von Lern- und Förderbedarf genutzt werden kann.

Datenschutz

Gemäß den Richtlinien der europäischen Datenschutz-Grundverordnung wird der Datenschutz durch ein Pseudonymisierungsverfahren gewährleistet. Alle Schülerinnen und Schüler erhalten für jeden Test einen einmalig zu verwendenden Zahlen- oder Buchstabencode, der keinerlei Rückschlüsse auf ihre Identität zulässt. Nur dieser Code wird von der Universität bei der Auswertung der Test- und Fragebogendaten verwendet. Um auch die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler über die Jahre hinweg untersuchen zu können, ohne ihre Anonymität gegenüber der Universität zu verletzen, erhält jede Schülerin / jeder Schüler darüber hinaus eine gleichbleibende, eindeutige Identifikationsnummer. Mit der sicheren Aufbewahrung der „Schlüssel“, anhand derer die Identifikationsnummern den Schülerinnen und Schülern zugeordnet werden können, wurde als sogenannte „Trusted Third Party“ (TTP) die Firma iTrust consulting beauftragt. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass weder das LUCET die Identität der Schülerinnen und Schüler erfahren, noch das Bildungsministerium Zugriff auf die Testergebnisse einzelner Schülerinnen und Schüler erhalten kann. Damit die Klassen- bzw. Fachlehrer dir Ergebnisse der Schüler ihrer Klasse zuordnen können, erhalten Sie vor den ÉpStan eine Liste, welche die Zuordnung der Schülerinnen und Schüler zu den jeweiligen Zahlen- oder Buchstabencode erlaubt. Auf diese Liste haben weder das LUCET noch das Bildungsministerium Zugriff, da auch diese nur über itrust von den jeweils beauftragten Schul-/Zyklus-Koordinatorinnen und –Koordinatoren zugänglich ist.